Erasmus+ Student Ambassadors (Single Student Mobility)

Die „Single student mobility“ im neuen Erasmus+-Programm sieht vor, dass SchülerInnen allein, ohne erwachsene Begleitpersonen, einen Schulbesuch in einem anderen europäischen Land durchführen können. Damit das auch gut klappt, braucht es viel Vorbereitung von allen Seiten.

In Italien gab es gleich drei Interessentinnen, die das Theresianum besuchen wollten, und so fuhr Prof. Bauer im Herbst nach Mantova, um die schulischen Gegebenheiten zu erkunden, die Schülerinnen persönlich kennenzulernen und die Details mit der verantwortlichen Kollegin Paola Camerlenghi vor Ort zu besprechen. 

Gemeinsam wurde das „Erasmus+ Ambassador Programm“ entwickelt, das es nun möglich macht, Einzelmobilitäten im Rahmen von Erasmus+ zwischen unseren beiden Schulen im Austausch anzubieten. Ein „Learning agreement“, das zwischen der Gastschule, der eigenen Schule, den beteiligten SchülerInnen und ihren Eltern unterzeichnet wird, steckt die Rahmenbedingungen ab und klärt im Vorfeld die Verbindlichkeiten: Der jeweilige Gastschüler wohnt bei seiner Gastfamilie, wird dort wie ein Familienmitglied betreut und taucht so in das Alltagsleben seines Austauschpartners ein. Er lernt den Unterricht in der Gastschule kennen und agiert als „Erasmus+Botschafter“ seines Landes, indem er darauf vorbereitet ist, in unterschiedlichen Klassen seine eigene Schule, seine Stadt bzw. sein Land zu präsentieren und so die europäische Dimension im Schulalltag zu verstärken. Die Erasmus+Koordinatoren stehen dem Gastschüler als Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung, damit sichergestellt ist, dass sich der Gastschüler in seiner neuen Umgebung rasch zurechtfindet und sich wohl fühlt. Nach der Rückkehr in die eigene Schule werden die Auslandserfahrung der Schulgemeinschaft präsentiert.

Aufgrund der positiven Rückmeldungen der Teilnehmerinnen, wird dieses Projekt im nächsten Jahr ausgeweitet und so künftig mehr SchülerInnen die Möglichkeit geben, europäische (Schul-) erfahrungen zu sammeln.

„Im Rahmen von Erasmus+ verbrachten wir zehn Tage in der norditalienischen Kleinstadt Mantua. Wir besuchten das Liceo Classico „Virgilio“, das sich in einem alten Palazzo in der wunderschönen Altstadt befindet und wohnten bei unseren Austauschpartneriinnen und deren Familien. und teilten deren Alltagsleben.

Der grundlegende Unterschied zwischen dem Schulleben in Italien und dem unseren, der uns sofort auffiel, ist die Dauer einer Unterrichtsstunde. In Italien dauert für gewöhnlich eine Unterrichtseinheit 60 Minuten, während wir in Österreich nur 50 Minuten anberaumen. Diese 10 Minuten jeder Stunde scheinen zwar minimal, aber man spürt, dass sie sich ansammeln und am Ende des Tages doch eine ganze Stunde mehr darstellen. Die italienischen Jugendlichen haben von Montag bis Freitag am Nachmittag normalerweise keinen Unterricht, dafür müssen sie aber zusätzlich am Samstag Vormittag in der Schule sein.

Wir hatten in unserem Stundenplan viele Deutschstunden, in denen wir mit unseren Sprachkenntnissen unterstützen konnten. Wir präsentierten unsere Schule und Österreich und tauschten uns mit den Italienerinnen und Italienern über unsere jeweiligen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung aus. Englisch, Kunst und Französisch als Unterrichtsgegenstände kamen auch mehrmals vor. Die Klassen, in denen wir Zeit verbracht haben, sind Teil des „Linguistico“ Zweigs der Schule. In diesem Zweig haben die Schüler Englisch, Französisch, Spanisch und Deutsch zur Auswahl. Die Sprachklassen sind in El, BL und Cl geteilt, und jede von diesen Klassen hat eine unterschiedliche Sprache als Schwerpunkt. In der Klasse unserer Austauschpartnerinnen, 4BL, wird neben der italienischen „Maturita“ auch das französische „Baccalaureat“ verfolgt, weshalb die Schüler neben dem üblichen Französischunterricht auch Geschichte auf Französisch haben. Im „Classico Zweig“ wird Latein und Griechisch gelehrt.

Die äußerst offenen und freundlichen italienischen Schülerinnen und Schüler haben uns sofort in die Klassengemeinschaft integriert. Auch in unseren Gastfamilien gab es keinerlei Schwierigkeiten uns einzuleben. Im Gegenteil! An dieser Stelle ein großer Dank an unsere Gastfamilien und an die Schule! Alle waren soooo cool! Jetzt im Nachhinein wäre ich (Rebecca) gerne noch länger dortgeblieben, um mit allen meinen Geburtstag gemeinsam zu feiern.“ 

Candice Felderer 7A, Laura Pallas und Rebecca Vrhovec 7C)

Liceo Ginnasio Virgilio, Mantova
Ambassadors in Mantova